Die Volkshochschule Erfurt und die Referentin Annelie Hubrich laden am Dienstag, den 22. Juni 2021, ab 17 Uhr zu einem Spaziergang über den Neuen Jüdischen Friedhof ein.


Durch ihre jahrelange ehrenamtliche Forschung zur Geschichte der Erfurter Juden der Neuzeit bringt die Referentin den Besuchern die Schicksale der Erfurter Juden näher. Beispielhaft werden an Grabdenkmalen der Aufbau hebräischer Grabinschriften und Stilmittel der Trauerkultur erläutert. Der Rundgang führt an den besonderen Feldern für Erbbegräbnisse und Ehrenreihen vorbei. Unübersehbar sind die Folgen der Shoa auf dem Friedhof. Fehlstellen in den Gräberreihen, unbenutzte Grabstellen und spätere Gedenkinschriften wurden zum steinernen Gedenkbuch gegen das Vergessen und Verdrängen. In der mit sechs Säulen aus Seeberger Sandstein gestalteten Vorhalle der Trauerhalle befinden sich rechts und links der Eingangstür zwei Gedächtnistafeln für die im Ersten Weltkrieg gefallenen jüdischen Gemeindemitglieder. Beim Rundgang besteht die Möglichkeit, die Trauerhalle zu besichtigen.

Friedhof der jüdischen Landesgemeinde Thüringen in Erfurt. Foto: pictureteam.com/ Mario Gentzel
Friedhof der jüdischen Landesgemeinde Thüringen in Erfurt. Foto: pictureteam.com/ Mario Gentzel

Um Anmeldung per E-Mail an Volkshochschule Erfurt unter Angabe der Kursnummer 21-10110 wird gebeten. Die Teilnahmegebühr beträgt 8,00 Euro. Der Eingang zum Neuen Jüdischen Friedhof befindet sich in der Werner-Seelenbinder Straße 3. Männliche Besucher des Friedhofs werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen.

Seit 1994 wird der Neue Jüdische Friedhof beim Thüringer Landesamt für Denkmalschutz als Kulturdenkmal historische Park- und Gartenanlage – aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen geführt. Der Friedhof wurde 1878 geweiht und wird bis heute belegt.

Quelle: Stadtverwaltung Erfurt