Neuer Jugendamtleiter Thomas Trier und neuer Direktor der Erfurter Geschichtsmuseen Dr. Martin Sladeczek

Leiter des Jugendamtes hat seinen Dienst angetreten

Seit dem 1. November 2021 ist Thomas Trier als neuer Amtsleiter des städtischen Jugendamtes tätig. Damit führt er nun eines der größten Ämter der Stadtverwaltung. Seine langjährige Berufserfahrung in der Kinder- und Jugendhilfe möchte er in seiner neuen Funktion nutzen, um die Jugendhilfelandschaft Erfurts noch bürgerfreundlicher, bedarfsgerechter und niedrigschwelliger zu gestalten.

Thomas Trier leitet seit Anfang November das Erfurter Jugendamt
Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Thomas Trier hat eine aufregende Woche hinter sich. Als der 46-Jährige Erfurter am Montag seine neue Tätigkeit antrat, wurde er sowohl von Erfurts Bürgermeisterin und Beigeordneten für Soziales, Bildung, Jugend und Gesundheit als auch von seinen neuen Kolleginnen und Kollegen im Amt mit offenen Armen empfangen. Ein Unbekannter war er für viele nicht, denn er kann auf weitreichende Erfahrungen in der Kinder- und Jugendhilfe zurückblicken.

Seit 2008 war er beim Perspektiv e.V. tätig, bis er im Jahr 2013 ins Landesjugendamt im Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport wechselte. „Während dieser Zeit konnte ich die Strukturen der Jugendhilfe in Erfurt kennenlernen und wertvolle Erfahrungen für meine jetzige Position sammeln. Eine gute Zusammenarbeit mit den freien Trägern ist mir sehr wichtig, um die Jugendhilfelandschaft der Landeshauptstadt auszubauen und die Zugänge zu Leistungen noch niedrigschwelliger zu gestalten“, zeigt sich Thomas Trier motiviert. Dafür setzt er auch auf verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerfreundlichkeit.

Die anstehenden Herausforderungen sind ihm durchaus bewusst: „Ich trete meine neue Stelle mitten in einer Pandemie an. Priorität hat für mich jetzt erst einmal, die Kitas und Jugendeinrichtungen weiterhin geöffnet zu halten, um Familien zu entlasten.“ Die Umsetzung des Kinder- und Jugendhilfestärkungsgesetzes sowie die Organisation der sozialpädagogischen Betreuung von Flüchtlingsfamilien hat er sich ebenso auf die Agenda geschrieben.

Erfurter Geschichtsmuseen haben neuen Direktor

Der Erfurter Mittelalter-Experte Dr. Martin Sladeczek ist neuer Direktor der Erfurter Geschichtsmuseen. Am 1. November hat der 34-Jährige sein Amt angetreten. Er folgt auf Dr. Anselm Hartinger, der 2014 in das neugeschaffene Amt eingeführt worden war und 2019 ins Direktorenamt des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig berufen worden ist.

ein junger Mann mit Brille stemmt die Hände in die Hüfte

Dr. Martin Sladeczek ist seit dem 1. November Direktor der Erfurter Geschichtsmuseen.

Foto:© Stadtverwaltung Erfurt/ Baumbach

„Es ist wichtig, dass wir junge und engagierte Leute in unseren Reihen haben, die die Potentiale der Kultur sichtbar machen“, sagte Erfurts Beigeordneter für Kultur- und Stadtentwicklung Dr. Tobias Knoblich.

Martin Sladeczek ist gebürtiger Erfurter und promovierter Historiker. In Jena hat er Mittelalterliche Geschichte, Neuere Geschichte, Politikwissenschaft sowie Volkskunde/Kulturgeschichte studiert. Seine Promotion hat das Thema „Reformation auf dem Land“. Publiziert hat er unter anderem über Erfurt als Marktstadt, die Arnstädter Liebfrauenkirche oder die Stätten der Reformation. Zuletzt hatte er in Jena gelehrt. Sladeczek: „Ich freue mich, den wissenschaftlichen Elfenbeinturm zu verlassen.“

Für sein neues Amt fühlt sich der Historiker bestens gewappnet. „An erster Stelle habe ich Herzblut für die Sache, weil mir die Geschichte der Stadt sehr, sehr am Herzen liegt. Überaus wichtig ist mir auch, die Darstellung der Stadtgeschichte mit allen Beteiligten zu entwickeln. Qua Ausbildung – und da vor allem durch meinen mittelalterlicher Schwerpunkt – sowie durch meine wissenschaftliche Arbeit der letzten Jahre kenne ich mich sehr gut aus und kenne vor allem aber auch sehr viele Kollegen, mit denen man das gemeinsam entwickeln kann“, sagte er. „Das neue Amt ist eine Ehre, weil die Stadt Erfurt enorm viel bietet.“

Der neue Direktor der Erfurter Geschichtsmuseen hat einen Berg Aufgaben vor sich. Er muss die ganz unterschiedlichen Häuser (unter anderem Stadtmuseum, Alte Synagoge, Erinnerungsort Topf & Söhne, Technikmuseum Neue Mühle und Museum in der Wasserburg Kapellendorf), denen er nun vorsteht, präsenter und erlebbarer machen. Das möchte er durch eine überregionale Vermarktung und große Sonderausstellungen bewerkstelligen, die die Besonderheiten der Stadt hervorheben. Als Beispiel nannte Sladeczek das Jubiläum 700 Jahre steinerne Krämerbrücke, das 2025 ansteht. Aber auch die Ereignisse der jüngeren Geschichte sollten in Sonderausstellungen aufbereitet werden. „Es geht darum, Lust auf Museen zu machen“, so der neue Geschichtsmuseen-Direktor. Gleichzeitig dürfe die wissenschaftliche Arbeit und auch der Bildungsauftrag nicht vernachlässigt werden. Bei Letzterem sprach sich Martin Sladeczek auch für eine rege Zusammenarbeit mit dem Erfurter Jugendamt aus.

Beim Erfurter Stadtmuseum sieht der neue Direktor vor allem bauliche Missstände, die es dringend zu verbessern gelte. Es fehle an Depoträumen, an Arbeitsplätzen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie an Ausstellungsräumen. So müssten die archäologischen Funde dringend in der Dauerausstellung präsentiert werden. Da im historischen „Haus zum Stockfisch“ extremer Platzmangel herrsche, präferiert Dr. Martin Sladeczek einen Umzug in die alte Defensionskaserne auf den Petersberg. „Der Umzug darf aber kein Selbstzweck sein“, sagte er. Vorher müsste konzeptionell viel geklärt werden. „Da stehen wir noch ganz am Anfang.“

Quelle: Stadtverwaltung Erfurt