Proben für die 31. DomStufen-Festspiele in Erfurt 2024
“DAS PERFEKTE MUSICAL”
Vom 2. bis 25. August 2024 finden die 31. Erfurter DomStufen-Festspiele auf einer der
spektakulärsten Open-Air-Bühnen Deutschlands statt. Mit dem weltbekannten Musical
Anatevka erleben DomStufen-Fans oder Festspiel-Neulinge garantiert ein unvergessliches
Kunsterlebnis in der Landeshauptstadt Erfurt.
Die Probebühne des Theaters Erfurt wurde in den letzten vier Wochen zum zweiten Zuhause
für die Musicaldarsteller:innen von Anatevka. Bis auf drei Sonntage wurde hier jeden Tag
gesungen, gesprochen, geschauspielert und natürlich viel getanzt. Im Gespräch mit Rainer
Zaun, der im Wechsel mit Ks. Máté Sólyom-Nagy den jüdischen Milchmann Tevje spielt,
erfuhren wir spannende Details und jede Menge Insiderinformationen von den Proben.
„Anatevka ist für mich das perfekte Musical, es hat einfach alles. Lustige und traurige Szenen
mit Tiefgang, wunderschöne und gleichzeitig sehr anspruchsvolle Musik, viele Tanzszenen
und große Dialoge, die schauspielerisch gestaltet werden“, sagt Rainer Zaun. Er empfiehlt
jedem das weltberühmte Broadwaymusical, das sein Publikum durch den Wechsel von
heiteren und traurigen Momenten fesselt und Spannung von der ersten bis zur letzten Minute
verspricht.
In Ulrich Wiggers Neuinszenierung des Musicals Anatevka steht trotz des aktuellen
politischen Bezugs der Unterhaltungswert absolut im Vordergrund. „Wir haben ein
beeindruckendes Bühnenbild von Leif-Erik Heine und historisierende Kostüme von Jula
Reindell, bei denen es uns wichtig war, dass sich trotz der politischen Situation Hoffnung
und Lebensfreude widerspiegeln. Die Choreografien von Kati Heidebrecht sind Tänze und
Bewegungen, an denen alle Schtetlbewohner beteiligt sind – das ganze wunderbare
Solistenensemble und der hochmotivierte Chor – dadurch kommt dieses besondere
Gemeinschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb des jüdischen Schtetls in einer
enormen Intensität zum Ausdruck“, so Wiggers.
In den Proben lässt Wiggers die Sängerinnen und Sänger ihre Rollen zunächst sprechen, um
ein Gefühl und einen Zugang zum Text und zur jeweiligen Figur zu finden. Beim
Auswendiglernen helfen Rainer Zaun sein Gehör und sehr oft auch seine Familie und
Freunde, die die Texte der jeweils anderen Figuren des Stückes als Audiodateien
einsprechen. Vor allem bei langen Autofahrten hat sich diese Lernmethode bewährt, bei der
man parallel zum Zuhören ungestört laut mitsprechen oder mitsingen kann.
Energie steckt er auch in den Tanz. Er zählt sich selbst in der Musicalsprache zu den
„Movern“ und nicht zu den „Dancern“, tanzt und bewegt sich schon immer sehr gerne.
Während der Proben aber lernt er nach eigener Aussage Musik und Texte wesentlich
schneller als lange Choreografien. Einen „modernen Touch“ haben alle Choreographien von
Kati Heidebrecht. Inspiriert von jüdischen und slawischen Tänzen werden große,
raumgreifende Schritte und Gesten von Solisten, Opernchor, Extrachor und
Kinderstatist:innen zu sehen sein und die Domstufen sprichwörtlich in Bewegung bringen.
Die Doppelbesetzung der Figur Tevje ist für Rainer Zaun kein Problem: „Man hat weniger
die Verantwortung, alle 20 Vorstellungen hintereinander zu spielen, sondern hat auch mal
einen Tag Pause, um sich zu erholen. Schwieriger ist der Probenprozess. Hier braucht man
eigentlich mehr Zeit, um seine eigene Figur zu kreieren und zu entwickeln, denn jeder drückt
Emotionen und bestimmte Charaktereigenschaften einer Figur anders aus“.
Gerade diese feinen Unterschiede in der Darstellung der Charaktere gilt es für das Publikum
neben der beeindruckenden Musik und dem faszinierenden Bühnenbild vor der historischen
Kulisse von Dom und St. Severi zu entdecken.
Alle Termine, Karten und weitere Informationen: www.domstufen-festspiele.de
Quelle: Theater Erfurt